Es zieht uns immer wieder nur magisch an, wenn das Datum der wohl schönsten Oldtimer-Veranstaltung der Welt bekannt ist, die Mille Miglia. Sie gehört zu Italien wie der Rotwein. Und wenn dann der Mai naht, steigt auch unser Mille Miglia-Fieber rasant an. Unser Plan ist „Davor – Dabei – Danach“. Vor der Hektik des Starttrubels da sein, nicht den Teilnehmern hinterher hecheln, sondern sie an einem interessanten Platz sehen und genussvoll danach noch auf ihren Spuren cruisen. Und immer dabei mein kleines Tagebuch für den Reisebericht Mille Miglia.
Espresso und Pannini auf dem Passo di Fittanza
Die Anreise vom Chiemsee, Standort von „Umbria mia“ als Spezialreiseveranstalter exklusiver Oldtimer- und Cabrioreisen in Italien, führt zunächst erst einmal über den Brenner, durchs herrliche Südtirol bis an den Gardasee. Hier ist für uns ein lohnender, wenngleich auch zeitraubender Abstecher in Ala Avio: die Fahrt durchs Valpolicella. Eine atemberaubende Strecke mit vielen vielen Kehren. Unser Ziel dort ist die „Kneipe“ auf dem Passo di Fittanze auf knapp 1.400 m, wo wir uns einen Espresso und ein Pannini redlich verdient haben.
Es geht weiter auf kleinen verkehrsarmen Straßen, vorbei den kleinen Weindörfern, bis wir San Pietro in Cariano erreichen. Hier ist unser Domizil Byblos Art Hotel Villa Amista, umgeben von einer traumhaften Parkanlage und mit außergewöhnlichen Interieur und deswegen ausgezeichnet mit einem Design-Award. Nach dem Welcome Drink und einem kleinem Pranzo auf der herrlichen Gartenterrasse des Hotels brechen wir nach Brescia auf.
Der Nachmittag ermöglicht es uns, dass wir diese beeindruckende Stadt noch halbwegs ohne großen Motorenlärm und Menschenmassen auf uns wirken lassen können, unter den Arkaden flanieren und auf der Piazza beim Espresso das eine oder andere Teilnehmerfahrzeug aus nächster Nähe sehen.
Die heiligen Hallen des Mille Miglia Museums
Für den nächsten Tag war klar: Fiera di Brescia und das Mille Miglia Museum im ehemaligen Kloster San Eufemia. Die „Heiligen Hallen“, in der die technische Abnahme stattfindet, zogen uns dann doch bis zum frühen Nachmittag in den Bann. Chromblitzernde Automobile, staunende Besucher, Einkauf im MM-Shop, da verweilt man länger als gedacht.
Doch das Mille Miglia Museum ist schon ein „must see“, besonders wenn man tiefer eintauchen will in die Geschichte, die Fahrzeuge und Fahrer, was hier alles wunderbar präsentiert ist. Und da wir auch dem Genuss immer auf der Spur sind, war das zum Museum gehörende Ristorante gleich ein weiterer Punkt. Pasta & Vino bei Sonnenschein im Gartenlokal des Museums, was will man mehr! Und dort eintreffende Teilnehmerfahrzeuge als weitere „Zugabe“ fürs MM-Feeling.
Kurvenreiche Panoramastrecke am Passo della Futa
Dem Starttrubel am Donnerstag – wohl vorausahnend, dass es wie so oft kräftig regnen wird – haben wir uns entzogen und sind noch am Mittwochabend nach Bologna gefahren, um gleich am nächsten Morgen die Klassiker-Strecke unter die Räder zu nehmen. Wohnen in einem luxuriösen Stadthotel am Park gelegen, speisen ein dem exquisiten und mit einem Stern im Guide Michelin dekorierten Restaurant unseres Hotels „I Portico“ – es war wieder ein Genusspunkt der besonderen Art.
Das Wetter passt für die MM-Strecke, auf deren Spuren wir jetzt unterwegs sind: Passo della Raticosa und Passo della Futa. Nach kurvenreicher Panoramastrecke auf knapp 1000 m am Futa angekommen, ist es nebelig, und feucht. Auf einen Genusspunkt müssen wir leider verzichten, da Donnerstag Ruhetag: das Ristorante vom Futa.
Reisebericht Mille Miglia
Schade, immer einen Boxenstop beim netten Wirt Claudio wert. Tröstlich: Da das Ristorante seit Menschengedenken an diesem Platz ist, werden wir bei nächster Gelegenheit wieder einkehren, denn nicht nur Essen & Trinken sind hier ein Genuss, auch das Ambiente – und natürlich sind die Wände mit Fotos der Mille Miglia behangen.
In Kürze folgt der zweite Teil der automobilen Genießertour „Reisebericht Mille Miglia 2016“ von Ingrid Hofmeister.
Gastbeitrag von: Ingrid Hofmeister
Wer schreibt hier? Ingrid Hofmeister ist eine erfahrene Umbrien-Kennerin und sie organisiert automobile Touren der besonderen Art. Unter ihrer Domain www.umbria-mia.de bietet Sie erlebnisreiche Cabrio- und Oldtimertouren, Genießerreisen, feine Domizile und kleine charming places an.
Jede ihrer Touren ist ein Unikat, alle handverlesen und von ihr persönlich getestet. Wer daran teilnehmen möchte, benötigt nur ein eigenes Automobil und Lust, das italienische Dolcefarniente einmal live vor Ort zu erleben.
Für www.automobilfotos.de schreibt Ingrid Hofmeister über ihre automobilen Reisen und Erlebnisse.